Künstlerin Nummer 2 schreibt: Der Countdown läuft

Ich glaube keiner meiner Freunde hätte je gedacht, dass ich diesen Sommer nach Deutschland gehen werde. Gerade ich, die ich nach Frankreich auf die Sommerakademie, und dann auch noch, als ich 15 war, dort auf die High School gegangen bin. Oh, natürlich, Deutsch war meine dritte (na ja, eigentlich vierte) Fremdsprache als ich in Frankreich war und ich hatte sogar gute Noten. Aber ich glaube, das lag nur daran, dass ich besser norwegisch gesprochen habe, als mein Lehrer Deutsch. Und irgendwie blieb von diesem Wissen nicht sehr viel hängen, da ich nämlich einen großen Fehler immer wieder gemacht habe: Ich habe Deutschland immer ohne das »s« geschrieben. Und auf diesen Fehler bin ich in so ziemlich allen Sozialen Medien im Internet die es so gibt, hingewiesen worden. Das wird mir nie wieder passieren, ich verspreche es.

Es ist ja nicht so, als ob ich nie in Deutschland gewesen wäre. Ich war da. Ich war sieben Jahre alt und die Berliner Mauer stand noch. Und es gefiel mir auch, Deutschland natürlich, nicht die Mauer. Ich erinnere mich an eine riesige Shopping Mall mit einer Menge High-Tech Läden und dass ich dort mit einem lila färbenden AlF Radio (Erinnert Ihr euch an AlF aus dem All?), einer Doppel-Teenage-Mutant-Ninja-Turtles-CD abzog und die Geldbörse meiner Mutter um einiges leichter war.

Ansonsten muss ich gestehen, dass es bis jetzt quasi keine Beziehung zwischen mir und Deutschland gibt. Um so besser, dass mich jetzt die FIFA Weltmeisterschaft dort hin bringen wird! (Ähh, moment, Fussball? Niemand hat etwas von Fussball gesagt! Ok, eine weitere Sache auf der Liste der Dinge, von denen ich keine Ahnung habe.)

Spass beiseite, ich freue mich, diesen Sommer nach Augsburg zu kommen. Ich werde so offen wie möglich sein, mich von der Stadt leiten lassen damit danndie White Papiers mit den Erfahrungen gefüllt werden. Ich will nicht vorher schon darüber entscheiden was ich mache, weil ich weiss, dass ich mich damit nur einschränken und letztlich darüber ärgern würde, was ich nicht mache, anstatt mich für größere Ideen zu öffnen.

Was ein Mitbringsel von Norwegen betrifft, glaube ich, das sinnvollste würde ein Poster des Frauenfussball-Nationalteams sein, damit ich irgendwie deren Namen lernen kann.

Auf bald,
Kaja Marie